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Schweißrauchemissionen gezielt reduzieren
Innovative Schutzgase für effektiven Arbeitsschutz
Die Schweißrauchreduzierung beim Metall-Aktivgas-Schweißen (MAG) ist eine der zentralen Herausforderungen in der Schweißtechnik. Unternehmen, die einen effektiveren Arbeitsschutz für Mitarbeiter umsetzen möchten, sollten Maßnahmen ergreifen, die Schweißrauchemissionen direkt im Lichtbogen verringern können, ganz im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes – „Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen“.
Mit den Prozessgasen der PREVENTION™-Line optimieren Sie Arbeitsschutz, Produktivität und Nachhaltigkeit in einem Schritt.
Persönliche Beratung anfordernErfahren Sie im Folgenden mehr über die Möglichkeiten zur Reduzierung der Schweißrauchemissionen.
Was ist Schweißrauch und warum ist es wichtig, diesen zu reduzieren? S.T.O.P.-Prinzip: Substitution als wirksamste Maßnahme, wenn MAG-Schweißen unersetzbar ist Innovativer Lösungsansatz: Schutzgase der PREVENTION™-Line Praxis-Tipps für die erfolgreiche UmsetzungWas ist Schweißrauch und warum ist es wichtig, diesen zu reduzieren?
Beim Metall-Aktivgas-Schweißen (MAG) wird eine Drahtelektrode im Lichtbogen abgeschmolzen. Die extrem hohen Temperaturen führen zur teilweisen Verdampfung der Drahtsubstanz. Während ein Teil dieses Metalldampfes den Schweißlichtbogen unterstützt, kondensiert ein Teil in der Umgebung zu Schweißrauchpartikeln. Diese feinen Partikel, oft kleiner als 10 µm, sind ein Gefahrstoff im Sinne des Arbeitsschutzes.
Wenn MAG-Schweißen eingesetzt wird, müssen daher Maßnahmen ergriffen werden, um den prozesserzeugten Gefahrstoff Schweißrauch zu kontrollieren. Die Maßnahmen sollen die Belastung der schweißenden Personen und anderer Beschäftigter im Gefahrenbereich auf ein Minimum reduzieren. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels können Investitionen in wirksameren Arbeitsschutz die Attraktivität von Unternehmen steigern: Zugang, Leistungsbereitschaft und Kontinuität von Top Schweißern wird verbessert.
S.T.O.P.-Prinzip: Substitution als wirksamste Maßnahme, wenn MAG-Schweißen unersetzbar ist
Das S.T.O.P.-Prinzip ist ein strukturierter Ansatz im Arbeitsschutz, der Schutzmaßnahmen nach ihrer Wirksamkeit hierarchisch einteilt. Obwohl die Eliminierung – das vollständige Vermeiden von Gefährdungen durch den Verzicht auf gefährliche Tätigkeiten oder Verfahren – nicht direkt Teil der S.T.O.P.-Rangfolge ist, nimmt sie dennoch die höchste Priorität ein. Wann immer eine Eliminierung möglich ist, sollte sie der erste Schritt sein. In der Praxis jedoch ist eine Eliminierung oft nicht realisierbar. In solchen Fällen rückt die Substitution, das Ersetzen einer Gefährdungsquelle durch eine risikoärmere Alternative, in den Vordergrund.
Generell ist die S.T.O.P.-Hierarchie für mögliche Schutzmaßnahmen in vier Ebenen unterteilt:
- Substitution: Ersetzen der Gefährdung durch emissionsärmeres Lichtbogenschweißen, z. B. mithilfe alternativer Schweißprozessgase.
- Technische Maßnahmen: Isolieren der Gefahrenquellen, z. B. durch Absaug- und Lüftungssysteme.
- Organisatorische Maßnahmen: Schulung von Mitarbeitern und Optimierung von Arbeitsabläufen.
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Atemschutz, z. B. belüftete Helme, Schirme und Masken.
Alle diese Maßnahmen leisten einen wertvollen Beitrag zum Arbeitsschutz. Jedoch wurde in der Vergangenheit der Fokus nicht auf die Substitution, der effizientesten Stufe der S.T.O.P.-Rangfolge, gelegt. Schweißrauchreduzierung beginnt idealerweise direkt am Ursprung des Problems – und das heißt im Lichtbogen.
Prozessgase der PREVENTION™-Line wie CORGON® 8, CORGON® 10 und CORGON® 3S2 minimieren die Metalldampfbildung direkt an der Stelle, an der sie entsteht. Dadurch werden andere Maßnahmen wie Absaugung und PSA noch effizienter.
Innovativer Lösungsansatz: Schutzgase der PREVENTION™-Line
Die Schweißschutzgase der PREVENTION™-Line wurden entwickelt, um die Rauchentwicklung direkt an der Quelle zu minimieren, ohne Kompromisse bei der Produktivität und Qualität der Schweißnaht einzugehen.
Potenzielle Vorteile im Überblick:
- Höherer Argonanteil: Vergrößert den Lichtbogenansatz und verteilt die Energie gleichmäßiger.
- Reduzierter CO2-Gehalt: Minimiert die Drahtüberhitzung und Metalldampfbildung. Die Schweißrauchbildung wird dadurch merklich reduziert.
- Reduktion von Schweißrauchemissionen: Gemessen nach Industriestandards können die Emissionen, je nach Anwendung, um bis zu 60 % reduziert werden.
- Erhöhung der Produktivität: Weniger Spritzer und Oxidation führen zu einer sauberen Schweißnaht und einem geringeren Zeitaufwand für Nacharbeiten.
- Beitrag zur Erfüllung betrieblicher Vorgaben: Unterstützung zur Einhaltung von Arbeitsplatzgrenzwerten und des Minimierungsgebots.
- Nachhaltigkeitsbeitrag: Reduzierung prozessgenerierter CO2-Emissionen für eine umweltfreundlichere Produktion.
Praxis-Tipps für die erfolgreiche Umsetzung
Damit die Vorteile von schweißrauchreduzierenden CORGON®-Prozessgasen vollständig genutzt werden können, sollten Unternehmen die Substitutionsmaßnahmen sorgfältig planen. Hier sind einige hilfreiche Tipps:
Vorbereitung:
- Analyse der bestehenden Schweißprozesse: Identifizieren Sie Potenzial zur Verbesserung.
- Ausstattung prüfen: Überprüfen Sie, ob Ihre Synergiestromquellen bereits optimierte Kennlinien für Gasgemische der PREVENTION™-Line enthalten.
- Mitarbeitermotivation: Informieren Sie Ihr Team über die Vorteile der geplanten Maßnahmen.
Anpassung der Parameter:
- Zusammenarbeit mit Schweißern: Geben Sie Ihren Fachkräften genügend Zeit, um die neuen Gase zu testen und bewusst den Schweißprozess zu optimieren.
- Spannungskorrektur: Passen Sie die Lichtbogenlänge an die neue Gaszusammensetzung an.
- Qualitätssicherung: Dokumentieren Sie Veränderungen gemäß dem Regelwerk, welches Sie im Betrieb anwenden.
Mittelfristige Optimierung:
- Kombinierte Maßnahmen: Nutzen Sie zusätzlich schweißrauchoptimierte Zusatzwerkstoffe, um die Effekte zu verstärken.
- Lichtbogentechnologie: Überlegen Sie, ob Sie auf Impulslichtbogen oder weitere energiereduzierte Lichtbogenvarianten umstellen können.
Verbessern Sie den Arbeitsschutz und die Qualität Ihrer Schweißprodukte mit den schweißrauchreduzierenden Prozessgasen der PREVENTION™-Line von Linde. Unsere Experten unterstützen Sie bei der Optimierung Ihrer Prozesse und bieten individuelle Beratung, die Ihre Anforderungen berücksichtigt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Schweißrauch?
Schweißrauch besteht aus partikelförmigen Gefahrstoffen. Diese entstehen direkt im Lichtbogen, hauptsächlich durch das Verdampfen des überhitzten Drahtendes beim MAG-Schweißen. Ein Teil des erzeugten Metalldampfes gelangt aus dem lichtbogennahen Bereich in die Umgebung, kühlt ab und kondensiert zu feinen Partikeln.
Wie kann man Schweißrauch vermeiden?
Am wirksamsten ist immer ein kompletter Verzicht auf die Gefahrstoffquelle – also der Ersatz des MAG-Schweißens durch eine Technologie, die weder Schweißrauch noch andere Gefährdungen erzeugt. Da dies in der Industriepraxis jedoch selten möglich ist, steht an zweiter Stelle in der Maßnahmenhierarchie die Substitution durch eine Verfahrensvariante, die weniger Schweißrauch emittieren kann.
Das Umstellen von höher CO2-haltigen Gasen auf CORGON®-Prozessgase unserer PREVENTION™-Line ist eine wirksame Substitutionsmaßnahme zur Schweißrauchminderung. Wichtig: Alle Substitutionsmaßnahmen – auch Lichtbogen- oder Zusatzwerkstoff-Optimierungen – werden immer zusätzlich zu bestehenden Absaug-, Lüftungs- und persönlichen Schutzmaßnahmen angewandt. Nur so kann das Schadstoff-Minimierungsgebot angestrebt werden.
Welche Vorteile bieten die Schweißschutzgase von Linde?
Unsere Gase zielen auf die Reduzierung der Schweißrauchemissionen direkt an deren Quelle, nämlich im Lichtbogen. Die Wirkung im Lichtbogen wurde durch standardisierte Emissionsmessungen untersucht und belegt.
Für welche Schweißverfahren sind die CORGON®-Produkte der PREVENTION™-Line geeignet?
Die Prozessgase der PREVENTION™-Line sind besonders geeignet für das MAG-Schweißen mit Massivdrähten von unlegierten und niedriglegierten Stählen. Bei gegebener Zulassung der Gasmischungen für den Einsatz mit besonderen Fülldrähten (Metallpulver- oder schlackeführend) können diese CORGON®-Mischungen auch bei solchen Verfahren eine Schweißrauchminderung bewirken.
HAFTUNGSAUSSCHLÜSSE
Alle Daten zu Emissionsraten von Schweißrauch wurden gemäß Industriestandards (z.B. ISO und AWS ) ermittelt und werden nur zu Referenz- und Vergleichszwecken zur Verfügung gestellt. Die Schweißrauchemissionsrate ist nur ein Faktor, der sich auf die Luftqualität am Arbeitsplatz auswirkt. Ihre tatsächlichen Schweißbedingungen, Werkstoffe, Verfahren und Methoden wirken sich auch auf die Luftqualität am Arbeitsplatz und die Exposition des Schweißers aus.
Anwender und Arbeitgeber haben die alleinige Verantwortung und Kontrolle über die Arbeitsplatzbedingungen, einschließlich der Art und Weise, in der die Arbeit ausgeführt wird, und der angewandten Sicherheitsmaßnahmen. Lesen und befolgen Sie immer alle Informationen auf der Produktkennzeichnung und den Sicherheitsdatenblättern bei der Verwendung von Linde-Produkten.
Sicherheitsdatenblätter für Linde Produkte, einschließlich weiterer wichtigen und hilfreichen Informationen, die speziell auf Ihren Standort zugeschnitten sind, finden Sie unter Sicherheitsdatenblattsuche - Linde Gas GmbH.
Wenn Sie Fragen zur Reduzierung oder Kontrolle von Schweißrauch oder zur Einhaltung der geltenden Vorschriften an Ihrem Arbeitsplatz haben, sollten Sie sich an eine qualifizierte Stelle für Arbeitsschutz oder Arbeitsmedizin wenden, die Ihre individuellen Gegebenheiten beurteilen und Sie individuell über die Ihnen zur Verfügung stehenden Optionen beraten kann.
GEWÄHRLEISTUNGSAUSSCHLUSS
Da jede Schweißumgebung anders ist, übernimmt Linde keine Gewährleistung und keine Garantie dafür, dass die Verwendung ihrer Produkte dem Kunden die hier angegebenen Werte für die Schweißrauchemissionsrate reproduziert, da diese Daten unter Laborbedingungen und Anwendung der geltenden Industrienormen erstellt wurden. Linde lehnt ausdrücklich Gewährleistung und alle Garantien ab, mit Ausnahme derer, die Linde ausdrücklich und schriftlich für ein bestimmtes Produkt abgibt, das an einen bestimmten Kunden verkauft wird. Linde lehnt ausdrücklich alle stillschweigenden Garantien ab, einschließlich der stillschweigenden Gewährleistung der Eignung für einen bestimmten Zweck des Kunden.